Eigentlich mag ich solche reißerischen Überschriften ja überhaupt nicht. Gerade im TV-Vorabendprogramm tummeln sich zahlreiche Sendeformate, die ständig mit Berichten wie „Das perfekte Steak“ oder „Der perfekte Pfannkuchen“ oder auch „Die perfekte Wurzelbehandlung“ auf Zuschauerfang gehen.
Außerdem versteht ja sowieso jeder etwas anderes unter einem „perfekten Frühstücksei“. Ich will hier beschreiben wie ich mir ein perfekt gekochtes Ei vorstelle, und wie man es zubereitet.
Ich mag mein Frühstücksei gerne wachsweich gekocht. Das Eiweiß muss fest sein, das Eigelb etwas weicher. Nämlich wie weiches Wachs. Das so hinzubekommen ist gar nicht schwer!
Für 2 Personen braucht man:
2 Eier, Bio oder Freilandhaltung, Größe L
Salz
Essig, z.B. Weißweinessig
Ob ein Ei aus Bio- oder Freilandhaltung kommt, erkennt ihr an dem Aufdruck auf dem Ei. Ist die erste Zahl eine Null, kommt das Ei aus einem Biobetrieb. Ist die erste Zahl eine Eins, kommt es aus Freilandhaltung. Das Huhn hatte also Auslauf im Freien. Und dann gibt es da noch Bodenhaltung (die Hühner sind nur im Stall) oder Käfighaltung (Knasthühner). Bei uns gibt es meistens Eier aus Freilandhaltung.
Kommen wir zur Zubereitung: Zuerst setzt man einen kleinen Topf mit ca. einen Liter Wasser auf den Herd und stellt die Herdplatte auf höchste Stufe. Dann einen halben Teelöffel Salz und einen Spritzer Essig hinzugeben, und mit Deckel aufkochen lassen. Jetzt auch schon die Eier aus dem Kühlschrank holen.
Die Zugabe von Salz und Essig ist optional. Ich finde aber, daß geschmacklich etwas fehlt, wenn man sie weglässt. Außerdem soll der Essig dafür sorgen, dass beim Platzen eines der Eier, das austretende Eiweiß sofort stockt (Ist mir aber noch nie passiert).
Es dauert eine Weile bis das Wasser kocht. Die Zeit nutze ich, um die beiden Eier unten anzupieken. Das verhindert, dass die Eier schockartig aufplatzen, wenn man sie ins heiße Wasser taucht. Dazu gibt es tatsächlich einen speziellen Eier-Piekser. Die findet man im jeden Kaufhaus oder Supermarkt, in der Haushaltswaren-Ecke.
UPDATE: Mittlerweile bin ich dazu übergegangen die Eier nicht mehr anzupieksen! Dadurch verhindere ich, dass durch das kleine Loch Wasser ins Innere des Eis eindringt. Platzen tut zwar immer noch ab und zu mal ein Ei. Aber das liegt dann eher daran, dass die Schale dieses einen Eies zu schwach war.
Wenn das Wasser kocht, nehme ich den Deckel ab, und schalte den Herd auf mittlere Hitze. Bei mir ist das Stufe 5 von 9. Dann warte ich bis das Wasser nur noch ganz leicht sprudelt und gebe dann die beiden Eier mit einem Löffel vorsichtig ins Wasser. Wichtig ist, dass das Wasser nie wirklich kocht, sondern nur ganz leicht siedet! Das erkennt man daran, dass nur noch kleine Bläschen an die Oberfläche steigen, und die Wasseroberfläche sich nur ganz leicht bewegt. Wenn das Wasser sprudelnd kocht, besteht die Gefahr, dass die Schalen der Eier beschädigt werden. Also bei mittlerer Hitze bleiben. Die Wassertemperatur beträgt dabei ca. 95 Grad Celsius.
Wie lange kocht bzw. siedet man die Eier nun? Für ein wachsweich gekochtes Ei der Grösse L benötigt man 9 Minuten. Eier der Grösse M brauchen nur 8 Minuten. Will man die Eier hartgekocht verzehren, kocht man sie 10 bis 12 Minuten. Nicht alle Eier garen gleich. Ich hatte auch schon Eier die nach 9 Minuten innen noch flüssig waren. Man kann in die Dinger ja nicht reingucken.
Viele Menschen mögen ihre Eier gerne mit noch flüssigem Eigelb… wers mag. Die kochen dann nur 4 bis 6 Minuten. Ist allerdings nicht mein Ding.
Wenn die Eieruhr bimmelt, muss man die Eier möglichst schnell abkühlen. Dafür nicht zu wenig Wasser nehmen. Ich nehme ca. einen bis eineinhalb Liter richtig kaltes Wasser zur Not mit Eiswürfel nachhelfen). Geizige Menschen nutzen das Kühlwasser hinterher zum Blumen gießen 🙂
Jetzt kann jeder selbst entscheiden, wie warm er sein Frühstücksei haben möchte. Also nach ca. einer Minute mal aus dem Wasser fischen und prüfen wie warm es noch ist. Ich mag es, wenn es noch leicht warm ist.
Und dann ist es soweit. Salzstreuer bereit halten und wegputzen.
Guten Appetit