So, nun hat es mich also doch noch erwischt. Nachdem ich den ganzen verdammten langen Winter Glück hatte, und selbst die glattesten Eisoberflächen sicheren Fusses überquert habe, hab ich mich nun gestern doch noch hingelegt. Und zwar mit Schmackes.

Ich kam gerade vom Bäcker Brötchen holen, als ich einem anderen Fussgänger ausweichen wollte und dabei auf eine frisch zugeschneite Eisfläche getreten bin. Das hatte zur Folge, dass mein rechter Fuss wegrutschte und ich mich der Länge nach auf den zugeschneiten Bürgersteig gelegt habe. Geistesgegenwärtig (naja, eigentlich eher unbeabsichtigt) konnte ich die Wucht des Sturzes noch mit meinem Knie abfangen, aber es war schon zu spät.

Nun denn, mir ist nix schlimmes passiert und das Knie tut auch nicht mehr weh… ein wenig geärgert hab ich mich allerdings schon 😉

Dank der derzeit herrschenden subtropischen Temperaturen sollte mir so etwas in den nächsten Tagen hoffentlich erspart bleiben.

Ein altes Sprichwort sagt das es Glück bringt, wenn die erste Speise, die man im neuen Jahr zubereitet, ein Linsengericht ist. Nun, da der 1. Januar schon einige Wochen her ist, und ich zum Jahresbeginn traditionsgemäss Hühnersuppe esse, wollte ich wenigstens meinen ersten Blogbeitrag in 2010 mit einem Linenseintopf feiern!

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Zutaten für 4 Personen:
250 Gramm getrocknete braune Linsen
1 viertel Sellerieknolle
1 Zwiebel
3 Möhren
1 Lauchstange
3 Kartoffeln
Tomatenmark
Salz
Pfeffer
Olivenöl (oder Pflanzenöl)
Eineinhalb Liter Brühe
2 Scheiben durchwachsener Speck
4 Wiener Würstchen (oder andere)

Die Linsen werden am Vorabend eingeweicht. Am Tag der Zubereitung erstmal die Möhren und den Sellerie schälen und klein würfeln. Die Zwiebel und den Speck ebenso würfeln.

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Die Linsen werden in ein Sieb abgegossen, das Einweichwasser brauchen wir nicht mehr. Jetzt stellt man sich einen schön grossen Suppentopf (mindestens 5 Liter Fassungsvermögen) auf den Herd. Parallel kann man schonmal die Brühe zubereiten. Ich hatte leider nur Instantbrühe im Haus.

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Den Speck in Olivenöl im Topf bei Dreiviertel Hitze anschwitzen.

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Dann die gewürfelten Zwiebel, Möhren und den Sellerie dazugeben und zwei bis drei Minuten unter Rühren schön mit anschwitzen.

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Jetzt kommt das Tomatenmark dazu. Einmal ordentlich auf die Tube drücken, fertig. Wieder schön umrühren. Das Gemüse bekommt jetzt durch das Tomatenmark eine tolle Farbe. Bitte aufpassen, dass das Tomatenmark nicht anbrennt, sonst wird es bitter. Zu guter Letzt die Linsen zum Gemüse in den Topf geben und gleich die Brühe hinterher.

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Noch leicht mit Salz und Pfeffer würzen, aber Vorsicht: Die Brühe ist meistens schon salzig genug! Das Ganze darf jetzt 30 Minuten köcheln, also die Hitze ggf. runterschalten, wenn es zu sehr kocht. Jeder Herd ist da ja anders. Gelegentlich umrühren nicht vergessen.

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Die Zeit nutzen wir, um die Kartoffeln zu schälen und zu würfeln. Von der Lauchstange den Strunk und die dunkelgrünen Blätter abschneiden. Den verbleibenden Lauch längs aufschlitzen und gründlich (!!!) unter fliessendem Wasser waschen. Man glaubt nicht wieviel Sand sich noch zwischen den Blättern verstecken kann. Dann den Lauch kleinschneiden. Die Wiener Würstchen kann man jetzt schon in Scheibchen schneiden, oder man gibt sie nachher als ganzes in die Suppe. Ich mags aber lieber so.

Nach 30 Minuten gibt man Kartoffeln und Lauch zur Suppe und kocht das ganze noch weitere 25 Minuten. Die Würstchen kommen erst am Ende hinzu.

Wenn der Eintopf gut 20 Minuten vor sich hingekocht hat, kann man schonmal die Konsistenz prüfen. Sollte das ganze noch zu dünnflüssig sein und so gar nicht nach Eintopf aussehen, entnimmt man mit einer Schöpfkelle zwei bis drei Portionen von der Suppe und püriert sie mit einem Pürierstab in einem hohen Gefäß. Diesen Brei gibt man jetzt wieder zurück in den Suppentopf, und siehe da: Das ganze hat jetzt schon mehr Bindung als vorher!

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Zeit die Würstchen in den Eintopf zu geben und noch 5 bis 10 Minuten mit zu erhitzen. An dieser Stelle sollte man nochmal abschmecken und bei Bedarf nachwürzen.

Wer will kann noch etwas frisch gehackte Petersilie (hatte ich nicht im Haus) oder Knoblauch (hatte ich im Haus, war aber vergammelt) zugeben.

Und jetz servieren. Ein leckerer Wintereintopf.

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Guten Appetit