Alle paar Wochen zieht es mich geradezu magisch in eine dieser IKEA-Filialen… gelegentlich schaffe ich es sogar da rauszugehen ohne was zu kaufen. Was ich mir aber fast immer gönne ist eine Portion Köttbullar oder wenigstens einen HotDog am Ausgang. Jetzt ist es mal wieder so weit, ich muss da hin. Aber zuerst noch schnell im Radio die Verkehrsnachrichten anhören, man weiss ja nie:

Wegen einem umgefallenen Sack Reis im Elbtunnel 500 Kilometer Stau in beide Richtungen!!!

Ach du Sch…, jetzt ist selbermachen angesagt. Dunkel erinnere ich mich daran dass Tim Mälzer mal Köttbullar in seiner Sendung zubereitet hat. Kurz gesucht und HIER kann man sich die Folge sogar nochmal komplett ansehen. Juhuuu.

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Für zwei hungrige Esser braucht man:
500 Gramm gemischtes Hack
1 Becher Sahne
1/4 Liter Rotwein
1 Glas Kalbsfond
1 Ei
1 Tüte Pommes
Salz und Pfeffer
Semmelbrösel
evtl. etwas dunklen Saucenbinder

und als Beilage natürlich Preisselbeeren aus dem Glas

Zuerst bereitet man die Hackbällchen zu. Parallel dazu kann man auch schon mal den Backofen vorheizen. Wie heiss? Steht auf der Pommestüte drauf! Das Hack in eine geräumige Schüssel geben, das Ei dazu und mit Salz und Pfeffer würzen. Damit der Hackteig schön geschmeidig wird, gibt man noch zwei Esslöffel Sahne dazu und vermengt alles gründlich mit den Händen. Zur Bindung dann noch soviel Semmelbrösel (ca. 3-4 EL) unterkneten, bis die Hackmasse sich leicht formen lässt aber nicht mehr auseinander fällt. Mit einem Teelöffel kleine Portionen von der Masse abstechen und diese zwischen den Handflächen zu kleinen Bällchen formen. Diese werden dann auf einem Teller zwischengelagert. So sehen die Dinger aus:

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Jetzt ist es an der Zeit die Pommes auf ein Blech (mit Backpapier) zu geben und in den Ofen zu schieben. In der Regel brauchen die 20 Minuten. Also Eieruhr stellen und schonmal eine schöne grosse und schwere Pfanne auf den Herd stellen und bei 3/4 Hitze ebenfalls heiss werden lassen.

Anmerkung: Die Hackbällchen werden in der Pfanne nur kurz angebraten und dann in einer Backform im Ofen zusammen mit den Pommes fertiggegart. Also jetzt schonmal eine Backform raussuchen. In der Pfanne wird dann nachher die Sauce zubereitet.

Wenn die Pfanne heiss ist, Pflanzenöl in die Pfanne geben und die Hackbällchen hinterher kullern lassen.

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Von allen Seiten anbraten.

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Nach ca. 5 Minute braten verfrachten wir die Köttbullar mit dem Bratfett, wie oben schon angekündigt in eine Backform und schieben diese auf einem Backrost zu den Pommes in den Ofen. Jetzt sollten noch ca. 10 Minuten Zeit bleiben. Die nutzen wir, um die Rahmsauce herzustellen.

Die Pfanne erstmal von der Flamme nehmen, weil sie sonst evtl. überhitzt. Sie sollte fast kein Bratfett mehr enthalten. Zur Not mit einem Küchentuch noch etwas raustupfen!! Jetzt ca. 250 ml Rotwein in die Pfanne geben und damit den Bratensatz loskochen. Das zischt ordentlich. Wieder rauf damit auf die heisse Platte:

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Jetzt gibt man noch ca. 200 ml. Kalbsfond in die Pfanne und lässt das ganze auf hoher Flamme etwas einreduzieren. Immer schön mit einem Holzlöffel oder Schneebesen umrühren. Dann die Hälfte der Sahne dazugeben und weiterrühren.

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Jetzt kann man die Sauce auch schonmal vorsichtig probieren und abschmecken. Ich hab noch ein wenig Salz zugegeben, war aber so schon ganz gut. Währenddessen nähert sich unsere Kochaktion unaufhaltsam dem Ende. Die Pommes sind fast fertig und die Köttbullar sind auch gar und sehen gut aus.

Sollte die Sauce noch nicht sämig genug sein, kann man mit ein wenig dunklen Saucenbinder nachhelfen. Aber nicht übertreiben. Lieber langsam rantasten. Solte die Sauce jetzt blöderweise zu dick sein kann man sie wieder mit etwas Kalbsfond oder Wein verdünnen. Die Reste vom Kalbsfond sollte man unbedingt einfrieren. Den kann man später nochmal als Saucengrundlage wieder verwenden!!

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Angerichtet wird das nach IKEA-Art, also Pommes auf dem Teller, Köttbullar daneben, Sauce rüberkippen und Preisselbeeren an die Seite. Sehr lecker das ganze. Und das tolle ist, das man die Portion selber bestimmen kann.

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Guten Appetit

Wenn sich das schöne Wetter so hartnäckig versteckt wie in den letzen Tagen bzw. Wochen holen wir uns einfach die Sonne ins Haus !! Und zwar mit einer mediteranen Brotspezialität. Das Rezept habe ich übrigens in einer dieser Fernsehbeilagen gefunden die immer den Zeitungen beiliegen.

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Zutaten für ein grosses Brot (oder zwei kleinere):
500 g Mehl Type 1050
1 TL Salz
1 EL Zucker
1 Würfel Hefe
6 EL Pflanzencreme (aus dem Kühlregal)
100 g getrocknete Tomaten (in Olivenöl eingelegt)
50 g Pinienkerne
100 g frisch geriebener Parmesan (oder Pecorino)
250 ml lauwarmes Wasser

Uuups, wo ich das jetzt gerade nochmal durchlese fällt mir auf, dass man für das Rezept gar kein Olivenöl benötigt. Dabei habe ich das doch auf dem Foto mit den Zutaten dazugestellt. Also zurück damit in den Küchenschrank!

Für den Hefeteig zuerst Mehl, Salz, Zucker und die zerkrümelte Hefe in der Rührschüssel der Küchenmaschine (oder einer anderen grossen Schüssel) vermischen. Dann die Pflanzencreme und das (lauwarme) Wasser dazugeben. Mit der Küchemaschine, oder mit den Knethaken eines Handmixers, einen schönen Hefeteig herstellen. Der Teig ist ziemlich fest, so dass der Mixer ganz schön was zu tun hat.

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Fertig geknetet.

Der Teig wird nun auf einer bemehlten Arbeitsfläche noch per Hand zu einer Kugel geformt und dann in eine leicht eingeölte Schüssel gegeben. Mist, jetzt brauchen wir das Olivenöl doch noch !! Also wieder raus damit. Die Schüssel mit einem Tuch oder mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen, vor Zugluft geschützten Ort ca. 45 Minuten gehen lassen.

Diese Zeit nutzen wir, um die anderen Zutaten abzuwiegen und vorzubereiten.

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Die getrockneten Tomaten, die tatsächlich so heissen obwohl sie in Olivenöl eingelegt wurden und dadurch alles andere als trocken sind, werden erstmal auf Küchenpapier gelegt. So kann ein Grossteil des Olivenöls abtropfen. Dann die Tomaten mit einem scharfen Messer in kleine Stücke schneiden. Aufgepasst, ist ne glitschige Angelegenheit. Der Käse wird fein gerieben und ebenfalls beiseite gestellt.

Ca. 15 Minuten bevor der Teig zu Ende gegangen ist, beginnt man damit die Pinienkerne vorsichtig in einer Pfanne anzurösten. Bitte die Hitze nicht zu hoch stellen sonst verbrennen die Kerne sehr schnell. Lieber auf halber Hitze lassen und die Pfanne häufig schwenken.

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45 Minuten sind um, und der Teig müsste sein Volumen jetzt mehr als verdoppelt haben. Jetzt werden die gerösteten Pinienkerne, der geriebene Käse und die Tomatenstücke unter den Teig geknetet. Liest sich einfacher als es tatsächlich ist. Leider!!! Das ist nun der unangenehmste Teil der Brotherstellung, denn die einzelnen Zutaten verbinden sich nur äusserst widerspenstig mit dem Teig. Besonders die Pinienkerne wollen sich ums Verrecken nicht in den Teig einarbeiten lassen und kullern immer wieder fröhlich über die Arbeitsfläche. Hier sind Geduld und starke Nerven gefragt.

Irgendwann ist es dann aber doch vollbracht. Der Teig wird zu einem grossen Brotlaib (oder zu zwei kleinen) geformt und auf ein mit Backpapier ausgelegten Backblech verfrachtet. Ich habe mich für die Variante mit zwei kleinen Broten entschieden. Das bzw. die Brote mit einem sauberen Tuch abdecken und wieder an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.

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Den Backofen auf 200 Grad (175 Grad Umluft) vorheizen. Die Brote sind jetzt noch weiter aufgegangen. Langsam wirds bedrohlich, also schnell in den Backofen mit den Brüdern. Zweite Einschubleiste von unten.

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Wenn man einen grossen Brotlaib zubereitet beträgt die Backzeit 45 Minuten. Bei zwei kleineren Broten sind es nur 30 Minuten. Nach 15 Minuten habe ich das Blech einmal gedreht, so dass das hintere Brot vorne liegt. Trotz Umluft gibt es in einem Backofen immer heissere und kühlere Bereiche, also garen die Brote durch das Wendemanöver einfach gleichmässiger.

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Es ist vollbracht. Die Brote müssen jetzt noch auf einem Kuchengitter (oder Backofenrost) vollständig auskühlen. Ein paar Stunden später kann man das Brot dann geniessen.

Hat sich gelohnt !

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Viel Spass beim Nachbacken.