Auf vielfachen Wunsch hin hab ich mich nun endlich aufgerafft das berühmte Bierdosenhähnchen zuzubereiten !

Zum ersten mal bin ich beim durchblättern eines amerikanischen Grillbuches auf dieses ungewöhnliche Gericht gestossen. Und obwohl ausser mir in meinem näheren Bekanntenkreisen niemand je zuvor davon gehört hatte, erfreut sich dieses Gericht bei vielen Grillern doch grösster Beliebtheit. Heute wird aber nicht gegrillt, sondern der Backofen angeheizt.

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Zutaten für 4 Personen:
2 Hähnchen aus dem nächsten Supermarkt (Gewicht ca. 1,2 bis 1,4 Kg)
2 Dosen Bier

Zutaten für die Gewürzmischung:
4 Teelöffel Paprika edelsüss
ein halber Teelöffel Kreuzkümmel (Cumin)
1 Teelöffel brauner Zucker
1 Teelöffel Chillipulver
1 Teelöffel Salz
ein halber Teelöffel gemahlener Pfeffer (schwarz)
1 Teelöffel Knoblauchpulver
etwas Cayennepfeffer (nach Geschmack)

Alles gut in einem Glas vermischen und abschmecken. Ich hab noch etwas braunen Zucker und ein wenig Salz zugefügt.

Leider habe ich nur ein frisches Huhn bekommen, deshalb musste ich auf Tiefkühlgeflügel zurückgreifen. Der frostige Klumpen durfte 24 Stunden lang im Kühlschrank schön langsam auftauen. Eine halbe Stunde bevor man die Hühner in den Ofen schiebt das Geflügel aus dem Kühlschrank holen. Jetzt auch schon den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Die Hühner gut unter fliessendem Wasser waschen und schön trockentupfen, dann grosszügig mit der Gewürzmischung einreiben. Beim Arbeiten mit rohem Geflügel immer aufpassen, alles schön sauber halten und sich oft und gründlich die Hände waschen (oder gleich Einweg-Küchenhandschuhe anziehen).

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Das Bier sollte ebenfalls nicht mehr Kühlschrankkalt sein. Beide Bierdosen öffnen und halb leer trinken 😀 dann den Deckel ein paar mal mit einem Kondensmilchdosenlocher anpieken. Wer sowas nicht im Haus hat lässt das einfach. Ist auch nicht schlimm. Der Ofen sollte jetzt auch langsam Betriebstemperatur erreicht haben. Also die Bierdosen in eine Backform (oder direkt aufs Backblech) setzen und die beiden Hühner vorsichtig auf die Bierdosen platzieren.

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Und rein in den Ofen. Ich hab in die Backform noch etwas Wasser gekippt, so dass das auslaufende Fett nicht anbrennt.

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Das ganze muss nun mindestens 1 Stunde bei 180 Grad im Ofen verbleiben. Das Bier fängt an langsam zu verdampfen und gibt dabei seinen Geschmack ans Huhn ab das dadurch auch schön saftig bleibt. Aussen wird es durch die Gewürzmischung schön knusprig. Man muss übrigens nicht unbedingt Bierdosen nehmen. Würstchengläser oder Gurkengläser gehen auch. Im Internet gibt es sogar spezielle Hühnersitze aus Edelstahl in die man nur noch Bier einfüllen muss. Ich hab die beiden Hühner ca. 70 Minuten im Rohr gelassen.

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VORSICHT: Unbedingt beim herausholen der Hühner aus dem Ofen aufpassen und lieber zwei Zangen benutzen !! Auch wenn man das Huhn von der Bierdose trennt vorsichtig sein, sonst kleckert einem das heisse Bier über die Hände.

Serviert wird das Huhn mit Pommes oder Reis. Ketchup, Mayo oder andere Sossen sind ebenfalls passende Begleiter. Man sollte übrigens reichlich Servietten bereithalten 😉

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Einen besonderen Dank ans Kamerakind Jens !!!

Guten Appetit 😀

Hier noch ein paar Links zu anderen Beer Butt Chicken Variationen:

www.antivegan.de
www.grillsportverein.de

und als Variation, ebenfalls auf www.grillsportverein.de gefunden, ein Cola Butt Chicken.

Bei Birnen, Bohnen und Speck handelt es sich um ein Urgestein der Norddeutschen Küchenlandschaft, leider ist es im Rest der Republik eher unbekannt. Völlig zu Unrecht natürlich, denn was sich im ersten Moment ungewöhnlich anhört entpuppt sich beim Essen als superleckere Kombination. Die Süsse der Birnen, zusammen mit der salzigen Würze des Specks und dem frischen Geschmack der Bohnen (bitte nur frische Ware verwenden, keine Dosenbohnen !!) ist der absolute Knaller. Und es ist sogar relativ schnell gemacht.

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Zutaten (für 3 Personen):
750 Gramm geräucherter, durchwachsenener Speck
750 grüne Bohnen
3 Williams Christ Birnen
etwas Salz

Zubereitung:
Erstmal die Bohnen putzen, also gründlich in Wasser waschen, die Enden abknipsen und lange Exemplare einmal halbieren. Den Speck in drei gleichmässig dicke Scheiben schneiden (kann man schon beim Metzger erledigen lassen). Dann in einem grossen Topf Wasser aufsetzen, und zwar soviel dass die Speckscheiben gut bedeckt sind. Das ganze leicht salzen, aufkochen und 20 Minuten lang bei mittlerer Hitze kochen lassen.

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Dann kann man schon die Bohnen in den Topf auf den Speck geben. Die Bohnen auch leicht salzen und nochmal 20 Minuten bei gleicher Hitze kochen lassen.

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Als Beilage empfehlen sich Salzkartoffeln. Die sollte man jetzt auch zum Kochen bringen, denn es dauert nicht mehr lange 😀

Wenn die 20 Minuten um sind kann man dann endlich die Birnen in den Topf auf die Bohnen legen. Die Birnen brauchen ca. 10-12 Minuten. Ganz dicke Brummer vielleicht sogar etwas länger. Zum Ende hin ruhig mal mit einem Messer reinpieken und gucken ob die Birnen gar sind. Das Messer muss leicht rein- und wieder rausflutschen!

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Noch ein Wort zu den Birnen. In vielen Rezpten wird die Verwendung von diesen kleinen fiesen Kochbirnen empfohlen. In einigen Rezepten wird es sogar befohlen 🙁 Alles Quatsch. Die kleinen Kochbirnen schmecken meistens nach garnix. Dann lieber die guten Williams Christ Birnen die wenigsten einen tollen Geschmack und eine feine Süsse mitbringen. Die Birnen sollten übrigens keine allzu weichen Exemplare sein sondern eher fest. Weich werden sie durchs kochen.

Jetzt alles schön auf einem Teller anrichten und verputzen. ABER VORSICHT !!! Die Birnen sind durch das Kochen geradezu idiotisch heiss. Man sollte als ruhig noch ein paar Minuten warten ehe man gierig über den Teller herfällt. Sonst verbrennt man sich schön die Schnute. Und das wollen wir doch nicht 😉

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Guten Appetit