Grünkohl

OK, der Winter will es also nochmal wissen… so haben wir nicht gewettet Freundchen!

Dem weissen Treiben kann man am Besten mit einem norddeutschen Klassiker entgegen treten: GRÜNKOHL

Idealerweise nimmt man dazu frischen Grünkohl, der vor dem Weiterverarbeiten abgekocht werden muss. Leider habe ich keinen guten frischen Grünkohl bekommen. In so einem Fall weiche ich immer auf Dosenware aus. Der Kohl von Lüders schmeckt uns ebenfalls sehr gut.

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Zutaten für 4 Personen:
1 Dose Grünkohl
4 Kohlwürste
1 Stück Kasslerrücken (ca. 600 Gramm, gerne auch mehr)
1 Zwiebel
Senf
Salz
Pfeffer
Zucker
Ein Viertelliter Brühe oder Wasser
Kleine Pellkartoffeln

Der Grünkohl aus der Dose ist immer sehr kompakt gepresst. Daher empfiehlt es sich den Kohlbatzen erstmal in einer grossen Schüssel mit zwei Gabel zu zerrupfen.

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Lieblingsbeilagen zu Grünkohl sind immer geräucherte Kohlwürste und Kassler. Kasslernacken ist uns immer zu fett. Kasslerrücken wird, wenn er mit dem Kohl mitgekocht wird, sehr schnell trocken. Deswegen hab ich mir angewöhnt den Rücken als Kasslerbraten im Backofen zuzubereiten. Also den Kasslerrücken in einer gefetteten Auflaufform im Ofen bei 160 Gad garen. Hier empfielt es sich wirklich einen Temperaturfühler zu benutzen der Alarm schlägt, wenn 60 Grad Kerntemperatur erreicht sind.

Dann eine fein gehackte Zwiebel in einem grossen Topf in Pflanzenöl andünsten.

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Den Grünkohl dazu geben und ebenfalls mit andünsten. Dabei ordentlich rühren damit nichts anbrennt! Einmal kräftig auf die Senftube drücken und den Senf gut mit dem Kohl vermengen. Jetzt nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und einer kleinen Prise Zucker Würzen. Mit einem Viertelliter Brühe Wasser oder Brühe aufgiessen und erstmal eine gute Viertelstunde köcheln lassen. Wenn man (salzige) Brühe nimmt, beim Würzen mit Salz vorsichtig dosieren.

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Dann kommen die Kohlwürste auf den Kohl und werden nochmal mindestens 20 Minuten mit geköchelt.

Im Kohl ist jetzt noch viel Flüssigkeit die irgendwie gebunden werden muss, sonst schwimmt nachher der ganze Teller voll mit Grünkohlsud. Das will niemand. Zum Binden gibt es viele Möglichkeiten. Hafergrütze hab ich nie gemocht. Haferflocken binden zwar gut, aber wenn man zuviel nimmt bekommt der Kohl eine leicht schleimige Note. Am besten klappt das Binden der Flüssigkeit, indem man gekochte Kartoffeln vom Vortag mit einer Kartofflepresse in den Kohl presst und unterrührt (Würste vorher rausnehmen!). Für die hier gezeigte Menge hab ich zwei kleine Kartoffeln genommen. Das ist übrigens ein Tipp von Fernsehkoch Thies Möller.

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Den Grünkohl jetzt vorsichtig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Kohlwürste wieder auf den Kohl legen und das ganze Warm halten bis der Kassler fertig ist, also seine 60 Grad Kerntemperatur erreicht hat.

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Als Kartoffelbeilage kann man Salzkartoffeln oder Bratkartoffeln reichen, oder noch besser kleine Pellkartoffeln die in Butter angeröstet und mit einer guten Prise Zucker karamelisiert werden. Aber Aufpassen, der Zucker verbrennt schnell in der heissen Pfanne. Etwas Senf darf natürlich auch hier nicht fehlen. Mit so einem Teller vor der Nase kann uns der Winter nichts mehr anhaben.

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Guten Appetit

*** UPDATE: 12.11.2014 ***

Am vergangenen Wochenende haben wir zum ersten mal in diesem Winter Grünkohl gegessen. Dabei habe ich herausgefunden, dass die ideale Kerntemperatur für den Kasslerbraten nicht 60 Grad, sondern 64 Grad Celsius ist. Bei 60 Grad hatten wir bisher immer das Gefühl das es zwar OK ist, aber der Braten noch ein paar Grad mehr an Kerntemperatur vertragen könnte. Ich habs ausprobiert: Den Kasslerbraten bei 140 Grad Ober- Unterhitze auf eine Kerntemperatur von 64 Grad bringen, und er wird perfekt!